Einar Turkowski.

Illustration & freie Grafik

Nachtkatzen

2018

Stille Begleiter

Neulich wurde ich gefragt, was es mit all den Katzen auf sich hätte, die immer wieder als beiläufige Nebendarsteller durch meine Geschichten streifen. Tatsächlich hat sich die eine oder andere Katze, versteckt oder offensichtlich, in das eine oder andere Buch geschlichen.Es gibt die »Nightcat« und die »Starcat«, die in Form von Mauerzeichnungen erscheinen. Es sind weiße und gemusterte Katzen zu finden, die der Nachtwanderin auf ihren Streifzügen durch die späten Stunden folgen. Selbst in Gesteinsform hat sich eine Katze in ein Buch gemogelt. Eine weitere kommt als kleine Hausbewacherin gegen eine Käse stehlende Maus oder in Form einer Blüte vor. Mal erscheinen sie auf poetische und eher zufällige Art und Weise, ein anderes mal lauert sie mit tückischem Plan hinter einer Mauer. In einem noch unveröffentlichten Projekt begleitet eine mit Sternenfell gezeichnete Nachtkatze in Form von kleinen Textvignetten das geschriebene Wort.Warum nun also immer wieder das Katzenmotiv? – Vielleicht gefällt mir ihre unaufdringliche und leicht unangepasste Art sich durch die Welt zu bewegen. Dem Betrachter der Bilder stelle ich damit gleichzeitig eine Gesellschafterin zur Seite, die das Geschehen ebenfalls mit Interesse zu verfolgen scheint.

Manchmal leitet sie den Blick des Betrachters wieder zurück ins eigentliche Geschehen, falls er sich einmal im Detail verliert. Manchmal stellt ihr Auftauchen jedoch auch ein aktive Handlung dar.Dieses Tier, das wir auf der einen Seite zu kennen glauben, es auf der anderen Seite jedoch nie recht zu ergründen vermögen, bietet in dieser Hinsicht jedenfalls eine direkte Verbindung zu meinen Geschichten, die selten eindeutig daherkommen. Womit wir beim Geheimnisvollen wären, das für mich stets von besonderem Reiz ist. Insofern scheint mir die Katze, die von je her und immer wieder Bestandteil der Kunst war, eine passende Begleiterin zu sein.Katzen sind für mich nicht zuletzt auch mit ihren geschmeidigen Bewegungsabläufen und ihrem äußeren Erscheinungsbild etwas sehr Ästhetisches. Es macht Spaß, sie zu zeichnen. Und naja, ich mag sie eben.